Iryna Kuznetsova: Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten

Iryna Kuznetsova fühlt sich sichtlich wohl. Fünf Kleinkinder sitzen um sie herum und schauen sie erwartungsvoll an. Sie hält sich die Hände vors Gesicht. „Meine Augen sind verschwunden, ich habe keine Augen mehr“, singt sie. Ihr Deutsch ist nicht ganz akzentfrei, doch die Kinder verstehen sie sofort und machen begeistert mit.

Seit Anfang März arbeitet Iryna Kuznetsova in der Oberhausener Kita Löwenzahn. Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass sie mit ihren beiden Söhnen vor dem Krieg aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet ist und in Oberhausen Zuflucht gefunden hat. Die alleinerziehende Mutter hatte zunächst Bürgergeld vom Jobcenter Oberhausen bezahlt bekommen und parallel Sprachkurse absolviert, um Deutsch zu lernen. Unsere Integrationsfachkräfte im Integration Point des Jobcenters besprachen gemeinsam mit Frau Kuznetsova ihre Berufsabschlüsse und bisherige Berufserfahrung und leiteten das Verfahren zur Anerkennung ihres Berufsabschlusses ein - die 36-Jährige ist ausgebildete Grundschullehrerin. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Als Lehrerin darf Frau Kuznetsova daher in Deutschland nicht arbeiten. Als pädagogische Fachkraft in einer Kita dagegen schon.

„Ich habe in der Ukraine auch schon mal in einem Kindergarten gearbeitet“, sagt sie, „ich bin dem Jobcenter sehr dankbar." Ihren neuen Arbeitgeber, die Bildungseinrichtung Löwenzahn, hat Iryna Kuznetsova im Rahmen eines sogenannten Branchen-Marktplatzes kennengelernt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeber-Services des Jobcenters und der Agentur für Arbeit Oberhausen gehen dabei mit interessierten Bewerberinnen und Bewerbern zu den Unternehmen, damit sich Kundinnen und Kunden sowie die Arbeitgebenden vor Ort kennenlernen können.

"Mir macht die Arbeit bei Löwenzahn sehr viel Spaß, ich bin glücklich“, betont Iryna Kuznetsova. Glücklich ist auch ihr Arbeitgeber: „Die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter klappt sehr gut. Das ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation“, betont Dirk Rubin, Geschäftsführer der Bildungseinrichtung Löwenzahn. Schließlich sei es in Zeiten des Fachkräftemangels gar nicht so einfach, geeignetes Personal zu finden.

Foto: Kita Löwenzahn.

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